Das kreative Potenzial des auktorialen Erzählens
Der auktoriale Erzähler weiß alles, er (oder sie) kennt die Gedanken und Gefühle jeder Figur, sie (oder er) erzählt mit einer deutlich hörbaren Stimme – aber er spielt nicht mit; sie ist keine Figur im Roman.
Das 19. Jahrhundert ist das Jahrhundert des auktorialen Erzählens: Louisa May Alcott und Leo Tolstoi, Jane Austen und Thomas Mann haben auktorial erzählte Klassiker geschrieben. Doch spätestens ab dem 2. Weltkrieg wird das Schreiben in personaler Perspektive immer wichtiger – entweder im Ich oder in der Beschränkung auf eine Sie-Erzählerin bzw. einen Er-Erzähler. Trotzdem wird bis heute weiter auktorial erzählt: J.R.R. Tolkien, Wolf Haas, Jenny Erpenbeck und Jane Gardam, Thomas Hetche und Meg Wollitzer sind nur einige Beispiele des modernen und zeitgenössischen auktorialen Erzählens.
Anlässe und Facetten des auktorialen Erzählens
An diesem Abend beschäftigen wir uns mit Beispielen auktorialer Erzählstimmen, dabei versuchen wir eine Abgrenzung des auktorialen vom personalen bzw. multiperspektivischen Erzählens. Es wird um die Vor- und Nachteile dieser Erzählweisen gehen, um mögliche Anlässe für eine auktoriale Erzählstimme und um verschiedene Facetten eines auktorialen Erzählverhaltens (z. B. Schreiben mit Fokalfigur, auktorialer Ich-Erzähler). Und wir diskutieren die Frage, ob das auktoriale Erzählen gerade ein kleines Comeback erlebt.
Zur Vorbereitung erhalten Sie vor der Veranstaltung ausgewählte Textpassagen.
Workshopleiterin
Termin: Donnerstag, 20. Juni 2024, 18 bis 20.30 Uhr
Ort: Online. Sie erhalten den Einladungslink am Tag vor der Veranstaltung.
Vorkenntnisse: außer der Lektüre der zugesandten Texte keine
Maximale Anzahl an Teilnehmer*innen: 12
Preis: 59€ (inkl. 19% MwSt.)
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Anmeldeschluss: spätestens zum 18. Juni 2024